Montag, 13. Februar 2012

Wladimir Lindenberg Haus

Wladimir Lindenberg wurde ganz am Anfang des 20. Jahrhunderts in eine russische Hochadelsfamilie geboren und erlebte seine Kindheit im Hause seines Pflegevaters Carl Lindenberg. Nur knapp entkam er der Erschießung durch Bolschewiken und emigrierte nach Deutschland, wo er studierte und schließlich als Vater der Hirnverletzten Berühmtheit erlangte. Ebenso ist sein überwiegend in deutscher Sprache verfasstes literarisches Werk von großer Bedeutung, es umfasst 33 Bücher. Mitglieder der Lebensgemeinschaft wollten 1997 einen seiner öffentlichen Vorträge, welcher sich mit der sozialen Frage befassen sollte, besuchen, der aber wegen Krankheit abgesagt wurde. Kurze Zeit später verstarb Wladimir Lindenberg fast 95-jährig. So konnte er nicht mehr um die Einwilligung gebeten werden, dieses Wohnhaus nach ihm benennen zu dürfen. Es ist nicht die Hirn-Chirurgie, die Wladimir Lindenberg Alt-Schönow nahe bringt. Es sind die inneren Motive (er nennt sie Ander-Welt) seiner Biografie, und wie er diese in der von ihm sehr geliebten äußeren Welt lebte. Ausgerüstet für sein vielseitiges Lebenswerk wurde er durch die frühen Weltreisen mit seiner Mutter, durch die Einführung im Knabenalter in die esoterische Schulung durch den leiblichen Vater, durch die Selbstschulung während seiner Dunkelhaft im Dritten Reich, durch das Erleben der aufopfernden Arbeit evangelischer Schwestern im Oberlin-Haus Potsdam, welche nach Nazi-Maßstäben unwertem Leben sinnesgestörter Kinder zu ganz besonderer Wertigkeit verhalfen, durch die Begegnungen mit Sven Hedin, Rudolf Steiner, Gregori Rasputin, Wolfgang Kasak und Hugo Kükelhaus. Weitere Schlüsselerlebnisse beschreibt er in seinen oft autobiografischen Schriften. Die Lebensgemeinschaft sieht in ihm ein Beispiel zeitgemäßer Selbsteinweihung. Auf seiner Reise durch die Geistesströmungen der Welt fühlte er sich mit all den unterschiedlichen Ausprägungen des Wiederverkörperungs-Gedankens verbunden. Liebevoll und mit Hochachtung spricht er von den Quäkern, die in seinen Augen Persönlichkeiten von hoher Reinheit, Menschlichkeit und Großzügigkeit geformt haben. Nachdem Wladimir Lindenberg den reichen Lebensduktus seiner Familienzusammengehörigkeit abgelegt hatte, bezeichnete er sich glücklich als Neu-Arm. Seinem neuen Zuhause verlieh er eine lebendige künstlerische Atmosphäre, eine warmherzige Gastfreundschaft und öffnete so einen von vielen Menschen geschätzten Gesprächs- und Begegnungsraum.

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