Montag, 13. Februar 2012

Wladimir-Lindenberg-Raum im Heimatmuseum Reinickendorf

Wladimir Lindenberg, im zaristischen Russland 1902 geboren und aufgewachsen, war Arzt, Philosoph, Künstler und Schriftsteller. Er lebte von 1944 bis zu seinem Tod im Jahr 1997 in Heiligensee. Schon in den 1940er Jahren behandelte Lindenberg erfolgreich mit alternativen Methoden. Sein Ruf als Arzt zog Patienten aus ganz Deutschland an. In seinen Vorträgen beschäftigte er sich mit medizinischen und philosophischen Themen.

2004 kam ein Teil des Nachlasses von Wladimir Lindenberg in das Heimatmuseum: Bücher, die von ihm gestickten Wandteppiche, Fotos, Möbel und kleine Objekte. Durch den jahrelangen Leerstand des Hauses, war das Inventar in einem sehr schlechten Zustand. Mit Hilfe der Wladimir-Lindenberg-Gesellschaft konnte eine Dekontaminierung der Bücher und Restaurierung der Textilarbeiten und Fotos durchgeführt werden.

Der Raum stellt das Arbeitszimmer Lindenbergs mit Schreibtisch, Bücher- und Sitzecke nach, wo er seine Patienten empfing.





DAS HEIMATMUSEUM HAT JETZT EIN WLADIMIR-LINDENBERG-ZIMMER
Philosoph, Arzt, Schriftsteller

Von Uwe Aulich

REINICKENDORF. Mit einem neuen Raum im Heimatmuseum erinnert der Bezirk an den Philosophen, Arzt und Schriftsteller Wladimir Lindenberg (1902-1997). Der Raum wurde wie das frühere Arbeitszimmer Lindenbergs eingerichtet: mit vielen Bücherregalen, seinem Schreibtisch, zwei Sesseln und zahlreichen Gegenständen wie einem Filzraben, der auf einem Holzbalken sitzt. Der in Moskau geborene Lindenberg kam 1944 nach Heiligensee, nachdem er in den 30er-Jahren an der klinischen Psychiatrie in Bonn tätig war. In Berlin arbeitete er als Neurologe und Psychiater. Er wurde über die Stadt hinaus als Arzt bekannt, weil er oft auch aussichtslosen Fällen helfen konnte. Lindenberg pflegte engen Kontakt zu Künstlern und Mitgliedern des russischen und deutschen Adels. Die Einrichtung des Lindenberg-Zimmers wurde durch eine Schenkung sowie die Unterstützung durch die Wladimir-Lindenberg-Gesellschaft möglich. Allerdings waren die Ausstellungsstücke in einem sehr schlechten Zustand, weil das Holzhaus Lindenbergs seit dessen Tod fünf Jahre lang nicht genutzt wurde, berichtet Janina Ehler vom Heimatmuseum. "Viele Bücher, Wandbehänge und Fotos waren verschimmelt. Sie mussten aufwändig restauriert werden", sagt sie. Lindenbergs künstlerische Arbeiten entstanden bereits Mitte der 20er-Jahre. Dazu gehören auch Zeichnungen, Malereien und Stickereien mit zumeist biblischen The-men. Drei großformatige Wandbehänge mit den Titeln "Jesus am Ölberg", "Die Kreuzigung" und "Der ungläubige Thomas" hängen jetzt im Wladimir-Lindenberg-Raum im Heimatmuseum.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen